(Werbung, unbezahlt) Gebt doch mal spaßeshalber „spirituelle Kinderbücher“ in die Amazon-Suche ein. Und? Ja, genau: Die großen Verlage scheinen sich der Thematik komplett zu verschließen. Wie kann es sein, dass so viele Menschen angefangen haben, sich mit der Entwicklung der Seele zu beschäftigen, aber kein Publikumsverlag für Kinderliteratur etwas davon wissen will?
Spirituelle Kinderbücher: Ein Trend? Von wegen!
Vermutlich ist es wie mit allem, was so aus dem Nichts aufzutauchen scheint: Erst mal wird der neue Trend als hoffentlich vorübergehend eingestuft. In den ersten Jahren kann man ihn noch gut ignorieren. So wie diese Sache mit den Veganern, die plötzlich überall aus dem Nichts erschienen und irgendwelche Sachen über Empathie erzählten.
Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem sich so ein Trend nicht mehr ignorieren lässt. Ein einziger Verlag geht das Risiko ein, den neuen Trend ernst zu nehmen – und handelt. Zack, ist der erste deutsche spirituelle Kinderbuchbestseller da. Das wird passieren. Ich weiß es. Aber bis es so weit ist, müssen wir uns erst mal mit dem begnügen, was von anderswo rüberschwappt.
Was sind denn eigentlich spirituelle Kinderbücher?
Wenn ich gefragt werde, was ich eigentlich meine, wenn ich von spirituellen Kinderbüchern rede, dann sage ich: Keine alltäglichen Geschichten von lustigen Schutzengeln, Geistern, Feen oder Elfen, die sich ja doch schon in Massen in der Kinderliteratur tummeln. Nein, ich meine Bücher, in denen Kindern schon früh auf dezente Weise Werte und Konzepte vermittelt werden, die ihre Seele wachsen lassen. Bücher, die vor allem einen Gedanken vermitteln: Da draußen ist noch was. Und zwar so viel mehr als das, was der rationale Erwachsene sehen kann.
Und ich meine Bücher, die andeuten: Alles ist gut, so wie es ist. Hab einfach Vertrauen in dich und in das Universum. Es gibt einen Grund dafür, dass wir da sind. Es gibt einen Grund, warum wir im Leben auf bestimmte Menschen treffen, warum wir uns zu bestimmten Orten oder Hobbys oder Beruf(ung)en hingezogen fühlen und warum alles zu einer bestimmten Zeit passiert, nämlich genau zur richtigen Zeit. Alles ist vorherbestimmt – und trotzdem gibt es genug Spielraum für jeden von uns.

Spirituelles Kinderbuch mit Herz? In Deutschland momentan noch nicht vorhanden (Foto: Bart LaRue, Unsplash)
Und ein drittes Thema möchte ich in spirituellen Kinderbüchern behandelt sehen, nämlich die Macht der Gedanken: Du bist, was du glaubst. Ja, das sind alles Konzepte, die uns Erwachsenen bekannt sind, aber in der Kinderliteratur werden sie allenfalls als Nebenthema angerissen.
Eigentlich nix Neues. Astrid Lindgren lässt grüßen!
Wobei es seltsam ist, denn die Art von spirituellen Kinderbüchern, die ich mir vorstelle, die gab es schon mal. Wer „Die Brüder Löwenherz“ kennt (hier habe ich das Buch mit einigen anderen Lieblingsbüchern vorgestellt), weiß, von was ich spreche. Oder auch all die kürzeren Märchen von Astrid Lindgren. Sie lassen etwas Transzendentes durchschimmern und holen die Kinder genau da ab, wo sie mit ihrer kindlichen Fantasie stehen.
Ist das wirklich wahr, was in dem Buch erzählt wird?
Alles ist wahr, wenn du es glaubst …
Mein Appell an die Publikumsverlage mit Schwerpunkt Kinderbüchern
Also, liebe Publikumsverlage, nehmt euch der spirituellen Kinderliteratur doch einfach wieder an. Es hat mit Astrid Lindgren geklappt, warum sollten nicht auch heutige Autorinnen in Europa Erfolg mit spirituellen Kinderbüchern haben?
Schaut euch an, wie viele spirituelle Ratgeber verkauft werden – und dann überlegt, wie viele Leser durch die Ratgeberliteratur glauben, endlich einen Sinn in allem zu sehen. Wie viele von ihnen wollen diese Theorien, Inspirationen und Ideen an die Nachwelt weitergeben, um den Kindern von morgen das Leben und die spirituelle Entwicklung zu erleichtern! Aber wie? Durch mündliche Zusammenfassungen der Bücher? Nein. Durch spirituelle Kinderbücher. Die brauchen wir ganz dringend.
Wie so oft: Die Kleinen machens euch vor! Eine Buchvorstellung

Und wisst ihr was? Ein solches Buch habe ich bereits gefunden. Eine wunderbare Inspiration für die Trendsetter unter den Autoren. Das Buch, das ich meine, stammt vom amerikanischen Bestsellerautor Neale Donald Walsch und heißt „Ich bin das Licht“. Es erzählt die Geschichte der kleinen Seele, die wissen wollte, was Dunkelheit ist. Das Problem: Im Jenseits – Himmelreich, wie es Walsch genannt hat –, gibt es keine Dunkelheit. Alles ist Licht, alles ist gut, alles ist gleichwertig, denn alles ist Liebe. Also denkt sich Gott etwas aus: Er beschließt, die kleine Seele auf die Erde zu schicken, in ein neues Leben, damit sie neue Erfahrungen sammeln kann. Sie muss hinein in die Dunkelheit, damit sie ihr Licht erkennen kann. Außerdem möchte sie etwas lernen. Sie möchte eine Gabe ausleben, die sie besonders macht. Sie entscheidet sich, lernen zu wollen, was Vergebung bedeutet. Zum Glück gibt es eine freundliche Seele im Himmelreich, die sich bereiterklärt, der kleinen Seele beim Lernen zu helfen …
Das Hörbuch, das ich habe, erzählt nicht nur eine wunderschöne Geschichte, die sich genau so zugetragen haben könnte (nur dass ich das Konzept eines personalisierten Gottes etwas schwierig finde, aber an irgendjemand Konkreten muss sich die kleine Seele ja wenden, damit Kinder das verstehen). Nein, die Erzählung wird auch immer wieder ergänzt durch zauberhafte Panflötenmusik.
Ich kenne kein rührenderes, liebevolleres, „echteres“ Buch, das das Konzept der Wiedergeburt, der Seelenverbindungen und den Sinn des Lebens so wunderschön erklärt wie „Ich bin das Licht“. Mit der Geschichte vermittelt Walsch noch eine weitere Botschaft, die so wichtig ist – für Kinder und Erwachsene gleichermaßen: Du bist gut, so wie du bist. Du kommst aus der Liebe und du bist die Liebe, auch wenn es Situationen gibt, die dich genau das (fast) vergessen lassen.
Übrigens ist die Erzählerstimme auch sehr, sehr angenehm. Man kann die CD wirklich immer wieder hören, ohne dass sie nervt.